Öffentlichkeitsarbeit JV Lahr e.V.
Nach der sehr erfolgreichen Infomesse zum Thema Artenschutz „Wildes Schwanau“ im September 2022 in der Silberberghalle in Allmannsweier wurden nun im Rahmen einer Vortragsreihe, auf Grund der großen Nachfrage, die bereits bei der Messe gehaltenen Vorträge wiederholt.
Die Veranstaltung am 03.02.23 war gut besucht und die Gymnastikhalle voll besetzt. Auf dem Programm stand der Vortrag „Jagd und Artenschutz- Ist das nicht ein Widerspruch?“ und „Wildtierrettung“.
Referent für ersteren war der Leiter der Niederwildhegegemeinschaft Ried und Hegeringleiter Feld der JV Lahr e.V. Norbert Bühler, der in einem kurzweiligen Vortrag die Bemühungen und den Beitrag der Jägerschaft zum Themenbereich Artenschutz darstellte. Neben vielen Maßnahmen zur Biotopverbesserung (Anlage von Feldgehölzen, Hecken und Feuchtgebieten) wurden auch die daraus resultierenden Lebensräume und ihre Bewohner mit eindrucksvollen Bildern gezeigt. Weitere vielfältige Aktionen wie das Entfernen von Müll aus der Landschaft, die Anlage von Blühbrachen und Insektenhotels, Nisthilfen und vieles mehr zeigte eindrucksvoll das Engagement der Jäger für den Artenschutz. Auch die intensive Bejagung von Prädatoren wurde ausführlich thematisiert und begründet.
Über das „Wiedehopf Projekt“ der Jägerschaft konnte Bühler berichten, dass zwischenzeitlich 21 Nistkästen, durch Paten finanziert, von den Jägern gebaut wurden. Sie sollen im Frühjahr 2023 in den Streuobstwiesen um Schwanau installiert werden. Ebenso ist die Anlage von Wasserstellen für Wildtiere in Planung.
Klaus Niehüser, zuständig für die Wildtierrettung in der Jägervereinigung Lahr, erläuterte im 2. Vortrag das Vorgehen der Wildtierrettung im Bereich der JV Lahr e.V. mit Hilfe von Drohnen mit hochauflösenden Wärmebildkameras. Die JV Lahr hat zwischenzeitlich 5 Drohnen im Einsatz, eine weitere ist bestellt. Der Erwerb erfolgte zunächst mit Mitteln der JV, zwischenzeitlich jedoch zunehmend auch durch Spendengelder, wofür die JV Lahr e.V. den Spendern sehr dankbar ist. Mit dieser Technik konnten im abgelaufenen Jahr über 200 Rehkitze und viele Hasen, aber auch Gelege von Ente und Fasan bis hin zur Feldlerche entdeckt und gerettet werden. Dies setzt viel Engagement aller Beteiligten voraus und ist nichts für Langschläfer. Die Teams treffen sich jeweils vor Sonnenaufgang, und das ist häufig um 04.00 Uhr, da morgens früh der Wärmeunterschied zwischen Wildkörper und Umgebung am größten und somit die Abbildung am besten ist. Der Vortrag wurde mit viel Praxiswissen und guten Bildern untermauert. Das Thema traf auf ein sehr interessiertes Publikum und der Referent beantwortete im Anschluss noch geduldig viele Detailfragen.
Die beiden Vorträge waren ein gutes Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit. Viele Menschen wissen kaum etwas vom Wirken der Jäger im Artenschutz, auch zu Gunsten von nicht jagdbaren Wildtieren. Es wurde auch deutlich, dass eine hohe Bereitschaft zur Mithilfe in der Bevölkerung besteht, so konnten bei dieser Veranstaltung aus dem Kreis der Zuhörer weitere Helfer für die Wildtierrettung gewonnen und verpflichtet werden!
Großen Anklang fanden auch diverse Wildspezialitäten wie Rehschinken, Wildleberwurst, Wildschweinschmalz usw., die in der Pause gereicht wurden.