Bericht zum Anschuss Seminar am 23.04.2022 in Allmannsweier

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Das Anschuss Seminar der JV Lahr e.V. fand am 23.04.22 im Revier in Allmannsweier statt. Vom Treffpunkt Pendlerparkplatz ging es zunächst zur Jagdhütte im Allmannsweierer Wald, wo bereits ein Lagerfeuer brannte und Hegeringleiter Norbert Bühler die Teilnehmer begrüßte.

 Durchgeführt wurde das Seminar von Josef Hupfer und Hubertus Schätzle. Zunächst begann das Seminar mit dem theoretischen Teil, wobei die Zuhörer alles Wissenswerte rund um die Themen Verhalten nach dem Schuss, Zeichnen des beschossenen Wildes, Untersuchung des Anschusses, Kugelriss, Eingriffe, Schnitthaare, Knochensplitter, Schweiß usw. erfuhren. Insbesondere wurden die Aussagekraft und Gewichtung dieser Pirschzeichen für die Planung der nachfolgenden Nachsuche behandelt. Der Vortrag von Josef Hupfer war sehr lehrreich und kurzweilig, da er immer wieder mit kleinen Berichten und Anekdoten aus seinem großen Erfahrungsschatz als langjähriger Nachsuchenführer aufgelockert wurde.

 

Zeitgleich war Hubertus Schätzle mit zwei Helfern im Revier unterwegs, um den nachfolgenden praktischen Teil des Seminars vorzubereiten. Hierzu wurde eine Unfallsau aufgehängt und mit Jagdmunition beschossen. So wurden an verschiedenen Stellen unterschiedliche Anschüsse produziert. Der Bereich des Anschusses wurde jeweils mit Flatterband abgesperrt und musste dann von drei Teilnehmern untersucht und die Pirschzeichen hinsichtlich des vermutlichen Sitzes der Kugel interpretiert werden. Jeder Teilnehmer konnte die gefundenen Pirschzeichen beurteilen bzw. bekam sie von Sepp Hupfer erklärt. Alle relevanten Schüsse wie Vorder.- und Hinterlauf., Waidwund.- und Krell-, Gebräch.-,Streif.- und reiner Wildbretschuss, aber auch ein Fehlschuss (Baum durchschossen) wurden gezeigt.

Besonders beeindruckend war der Beschuss des Schwarzkittels vor einer weißen Folie. Hier konnte genau nachverfolgt werden, wie weit Teile (Schnitthaare, Wildbret und Knochensplitter) des Wildes durch die Gegend fliegen und wie weit diese Pirschzeichen am Anschuss verstreut sind. Es wurde jedem Teilnehmer klar, dass nur ein Bruchteil auf dem Waldboden des Anschusses gefunden werden und dass sehr sorgfältig gesucht werden muss. Das ganze Ausmaß der Gefahr hinter einem beschossenen Stück wurde eindrücklich auf der Rückseite der Folie klar. Diese war mehrfach in unterschiedlicher Höhe und beachtlicher Breite durch Geschosssplitter auf der Ausschussseite der beschossenen Sau durchschlagen. Die Teilnehmer konnten sich sehr gut vorstellen, wie groß der Gefahrenbereich für ein dahinterstehendes Stück Wild oder ein stellender Jagdhund ist!

 

Nach der Rückkehr zur Jagdhütte wurden in mehreren Videofilmen im Zeitraffer gezeigt,

wie der Wildkörper beim Auftreffen des Geschosses reagiert! Es waren spektakuläre Bilder, die einem die brachiale Gewalt eines Geschosses nachdrücklich vor Augen führt!

 

Bei der abschließenden Grillwurst am Lagerfeuer wurde noch ausgiebig über das Gesehene und Gehörte diskutiert und alle Teilnehmer waren sich einig, dass jeder etwas dazugelernt hat!

 

Vielen Dank von allen Teilnehmern an unsere Referenten Josef Hupfer und Hubertus Schätzle!